Los, ihr Fetzenschädel: hinein in die Bänke mit euch und rauf mit den Knien auf die Betbank! Bitte ein Samtkissen drunterlegen, damit das arme Holz nicht von euren Knien wundgescheuert wird. Und jetzt wird tüchtig gebetet: 

„O Herr – nein: O Frau und Herr – nein: O Du da, Dings aller Dinge! Vergib mir, denn ich bin bescheuert. Und vergib dir selbst, der du mich so bescheuert geschaffen hast. Ja, ich hab es nicht gebracht. Und ich werde es auch nicht bringen. Jetzt verfeuern wir zum x-ten Mal Weihnachten und draußen kriegt es immer mehr. Wenn ich wenigstens selbst heilig geworden wäre. Aber ich kann gar nicht zählen, wie oft ich in diesem Jahr schon jemanden gedanklich massakriert oder wenigstens gewürgt oder auf andere Weise misshandelt habe. Gedanken sind mächtige Energien. Mit meinen Gedanken habe ich die Mächte des Bösen gefüttert und tu dabei so, als wäre ich an all dem unschuldig. Ich habe sogar nicht bloß gedanklich misshandelt: das Leben; die Natur.; meinen Nächsten; mich selbst! Aber jetzt ist mir ein Licht aufgegangen. Endlich sehe ich die große Chance einer fundamentalen Veränderung. Wenn wir nur wirklich wollen, wird alles wieder gut sein. Ich werde mich bessern, aber diesmal von ganzem Herzen, das verspreche ich dir. Aber ohne dich geht es nicht. Ohne dich tue ich lieber gar nichts mehr. Wäre vielleicht sogar das Beste. Was also soll ich nicht tun? Hilf mir, bitte, o Du Dings da!“ 

Ja, der Große Dingsda wird dir helfen du Trottel. Trotteline. Trottelesi. Ab sofort wird nicht nur Liebe gepredigt, sondern auch gelebt. Wenn sich selbst der Krieg geliebt fühlt, werden wir einander mit Blumen erschlagen und als Bonobos wiederauferstehen. Ab sofort keine Ausreden mehr, verstanden?! Und jetzt ab an die Arbeit!

*

Zartelli